Warum reagieren Märkte oft übertrieben auf Nachrichten?

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In der Finanzwelt sind Nachrichten und globale Ereignisse von entscheidender Bedeutung mit erheblichen Einfluss auf die Märkte. Ein Beispiel, das diese These gut illustriert ist der VW-Dieselskandal aus dem Jahr 2015. Dieser sorgte weltweit für Aufsehen.

Der VW-Dieselskandal im Überblick

Im Jahr 2015 wude bekannt, dass Volkswagen (VW) in großem Umfang bei der Abgasreinigung von Dieselautos betrogen hatte. VW hatte spezielle Software in die Autos eingebaut, die die Emissionswerte im Stand / Prüflabor während der Tests manipulierte, so dass die Grenzwerte im Labor zwar passten, aber nicht während der normalen Fahrt auf der Straße. Dies führte zu einem massiven Vertrauensverlust bei den Verbrauchern und Investoren, was sich kurze Zeit später in der Kursentwicklung von VW widerspiegelte.

Die Reaktion der Märkte auf den VW-Dieselskandal

Die Finanzmärkte reagierten umgehend auf den veröffentlichten VW-Dieselskandal. Kurz nachdem der Betrug bekannt wurde, fiel der Aktienkurs von VW dramatisch um mehr als 40 Prozent. Das Vertrauen der Anleger war erschüttert und viele verloren ihr Vertrauen in die Aktie. Die Medien berichteten ausführlich über den Skandal, was dazu führte, dass auch andere Marken wie Audi und Porsche, die zum VW-Konzern gehören, unter Druck gerieten.

Nachdem der Aktienkurs von VW in den ersten Wochen nach Bekanntwerden des Skandals dramatisch gefallen war, erholte er sich später wieder. Das liegt daran, dass einige Investoren davon ausgingen, dass das Unternehmen den Skandal überwinden würde und sich erholen könnte. Andere Investoren nutzten die Gelegenheit ("Buy the Dip"), um günstig in die Aktien von VW zu investieren, in der Hoffnung, dass der Aktienkurs in Zukunft wieder steigen würde.

Die Überreaktion der Märkte auf den VW-Dieselskandal ist ein Beispiel dafür, wie die Finanzmärkte auf globale Ereignisse reagieren können. Wenn eine Nachricht veröffentlicht wird, die das Potenzial hat, den Markt zu beeinflussen, sind die Reaktionen der Investoren manchmal übertrieben sein. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Reaktionen der Märkte vernünftig und rational sind.

Fazit

Der VW-Dieselskandal hat gezeigt, dass globale Ereignisse wie Betrug und Korruption einen erheblichen Einfluss auf die Finanzmärkte haben können. Die Reaktionen der Investoren auf solche Ereignisse können jedoch manchmal übertrieben sein und es kann sich lohnen, geduldig zu sein und abzuwarten. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich die Aktie nur langsam erholte, aber nie wirklich substantiell. Auf lange Sicht gesehen haben selbst jene, die in 2015 den Dip gekauft haben, heute keinen Gewinn gemacht.

Warum wir auf das “alte” Beispiel des VW-Dieselskandals eingehen? Weil das der Anfang von WAVEALERT war: Moritz fiel auf, dass Alarmfunktionen helfen würden, solche Ereignisse weltweit zu verfolgen und zum richtigen Zeitpunkt Anteile zu kaufen oder zu verkaufen. Mit dem WAVEALERT-Alarm wäre die Info über den Dip dagewesen. Daraufhin könnte man auf Grund der Nachrichtenlage zu dem Schluss kommen, dass der Einbruch übertrieben war und es kurzfristig einen Rebound geben könnte. Nach einem Einstieg und einem weiteren Alarm auf +20% wäre dann ein erfolgreicher Ausstieg möglich gewesen.

Wollt ihr mehr zu dem Thema lesen? Hier ist ein Research Brief der Deutschen Bundesbank zum Thema Was bewegt die Märkte? von Mark Kerßenfischer.